„Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die gewaltigste.“
Heinrich Heine 1797-1856
von Elke Heidenreich und Bernd Schroeder (Hanser Verlag)
Lore und Harry, sind fast 40 Jahre verheiratet und das, was landläufig eine 68-Ehe genannt wird. Beide sind politisch, kämpferisch und haben die Kinder natürlich antiautoritär erzogen.
Harry träumte davon Architekt zu werden, landete aber beim Bauamt und wurde gerade pensioniert. Der Garten ist sein Ein und Alles. Er hegt und pflegt ihn gerne bei ein paar Fläschchen Weizenbier und liebt es, den Sportteil seiner Zeitung zu lesen.
Lore hasst Gartenarbeit und liest eher das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen. Sie ist Bibliothekarin mit Leidenschaft. Sie geht in ihrer Aufgabe voll und ganz auf und liebt ihre Autoren. Pensionierung? „Und dann nur mit Harry im Garten sitzen und nichts tun?“ Das kommt für sie nicht infrage.
Nun heiratet die Tochter zum 3. Mal, und zwar einen steinreichen Industriellen, der ihr Vater sein könnte. Harry will nicht hinfahren, Lore will. „Es ist unsere einzige Tochter, Harry, wir haben gar keine andere Wahl.“ Es wird diskutiert, in Frage gestellt, verletzt, Altes kocht nach oben…
Ob sie fahren oder nicht, erfahren Sie in der Lesung.
„Wie ein altes Ehepaar
Die Schauspieler Janette Rauch und Harald Maack lesen in Hemelingen aus dem Roman „Alte Liebe“.
Hemelingen. Einmal im Jahr, bevorzugt am Tag der Deutschen Einheit, geht es bei Optiker Grau in Hemelingen ausnahmsweise nicht um Sehstärken und Lesehilfen – sondern um Literatur. Inhaberin Astrid Maack ist mit dem Schauspieler Harald Maack verheiratet, und der hat sich vor gut neun Jahren überlegt, wie er sich in Hemelingen einbringen kann. „Von Optik habe ich keine Ahnung. Aber vorlesen kann ich.“
Textbearbeitung: Janette Rauch, Anna Wronka
Kein Roman von Sir Peter Alexander Baron von Ustinov ist geistreicher und vergnüglicher als diese Geschichte zweier skurriler Reisender, die in einem Washingtoner Hotel absteigen. Der Alte Mann, der seinen Namen hartnäckig mit G-O-T-T buchstabiert, und der leicht reizbare Mr. Smith geben sich die Ehre. Es wird Zeit für den Alten Mann nach dem Lieblingsobjekt Gottes, den Menschen, zu schauen. Was ist aus ihnen geworden? Und die Kernfrage: „Werden wir noch gebraucht oder sind wir nicht längst schon überflüssig.“ Mit dieser Frage im Gepäck reisen sie quer über den Globus, passieren die unterschiedlichsten Kulturen und geraten immer mehr in Schwierigkeiten. Sie werden der Falschmünzerei beschuldigt und vom FBI verfolgt, sie landen in einer psychiatrischen Anstalt, Mr. Smith erforscht die Laster in New York. Sie besuchen den Präsidenten der Vereinigten Staaten, Europa, Russland, Israel, Japan und Indien.
Ob sie eine Antwort auf ihre Frage bekommen?
Es ist ein so vergnüglicher und auch ernsthafter Abend, mit viel Sprachwitz und Situationskomik! Obwohl 1990 geschrieben, ist der Text noch immer hoch aktuell. Ein politischer und philosophischer Hochgenuss!
Janette Rauch und Peder W. Strux zaubern einen Abend voller Stimmung. Das Licht, die Musik und die Stimme von Janette Rauch ergänzen sich einzigartig.
Ich verneige mich vor Peter Ustinov und seinen Werken. Ich durfte ihn selber noch einmal live auf der Bühne erleben .Ein unvergessener Abend für mich!
Janette Rauch
„Mitten ins Herz“ (Diogenes Verlag)
Lesefassung: Janette Rauch
Ob sie über Männer, den Vater der Braut oder die Frage „Bin ich schön?“ schreibt, Doris Dörre schaut genau hin, überrascht uns mit unerwarteten Wendungen und herzerfrischender Komik. Viele ihrer Filmthemen hat sie als Kurzgeschichten veröffentlicht.
Es ist mir ein inneres Vergnügen, diese wunderbaren Geschichten zu lesen. Doris Dörrie ist mir nicht nur ein Vorbild in ihren so zahlreichen Werken, sondern auch als Mensch. Sie greift Themen auf, die so menschlich sind - und schaut etwas tiefer als andere. Danke dafür!
Janette Rauch
Eine Lesung, die Vergnügen macht und auch nachdenklich stimmen kann!
„Ein Geheimnis der Erzählerin Doris Dörre ist es, dass sie den Blick nicht abwendet, das Banale zulässt und dem Sentimentalen keinen Raum gibt: Ihr gelingt eine perfekte Mischung aus Erhabenheit und Leichtigkeit.“
Volker Hage/ Der Spiegel Hamburg
„Der Junge taugt doch auch zu gar Nichts“
Eine Reise durch das Leben von Christian Friedrich Hebbel, einer der größten deutschen Dramatiker
Lesefassung: Janette Rauch, Klaus Naeve
Am 18.03.1813 erblickte Christian Friedrich Hebbel das Licht der Welt in Wesselburen, wo er bis zu seinem 22. Lebensjahr aufwuchs und die ihn prägenden Erfahrungen machte. Wesselburen war zu dieser Zeit noch dem dänischen König Friedrich IV unterstellt, das Land noch immer gebeutelt von den napoleonischen Kriegen und dem daraus resultierenden dänischen Staatsbankrott. Die meisten Menschen lebten in Armut. So auch die Familie von Friedrich Hebbel. Und doch wurde einer der größten deutschen Dramatiker aus ihm, der nicht in Vergessenheit geraten sollte. Große Werke entstanden wie "Judith" und "Maria Magdalena", sowie ein umfassendes Tagebuch über sein Leben und seine Reisen. Briefwechsel, unzählige Gedichte und Dramen entstammen seiner Feder.
Immer wieder lebte er in Armut und Krankheit. Doch sein wacher Kopf war ständig auf der Suche nach Nahrung für seinen Geist. Er reiste nach Hamburg, Heidelberg, München, Rom, Paris, Wien. Die meisten Reisen machte er zu Fuß.
In unserer Lesung lernen Sie diesen Querdenker und Rebellen etwas besser kennen.
„Wesselburen erlebt an diesem Abend die Uraufführung. Janette Rauch und Klaus Naeve haben viel Arbeit in diese Lesung investiert. Fast ein viertel Jahr lang haben sie Hebbels Schriften und Quellen über den Dramatiker studiert. Etliche Stunden haben sie im Hebbel- Museum verbracht und an dieser Inszenierung gefeilt. Diese Intensität sollte sich lohnen, das Publikum ist ergriffen.“ (Pressestimme)
Interview mit dem Weihnachtsmann
Kindergeschichten für Erwachsene
Der Weihnachstabend war für Emil Erich Kästner wohl immer ein sehr anstrengendes Fest. Mutter und Vater begannen einen Wettstreit. "Es war ein Konkurrenzkampf aus Liebe zu mir."
Und so traute der junge Kästner dem Weihnachtsmann nicht über den Weg…
Die meisten von uns kennen Erich Kästner als Kinderbuchautoren von „Das fliegende Klassenzimmer", "Das doppelte Lottchen", "Pünktchen und Anton", "Emil und die Detektive".
Eine Weihnachtslesung mit viel Humor und Tiefgang. Musikalisch begleitet von Achim Orwat an der Gitarre.
Es wird gemeinsam gesungen und gelacht und berührt gemeinsam geschwiegen, wenn einen die Geschichte rührt.
Ein Abend, der eine wundervolle Einstimmung zur Weihnachtszeit ist.
Erich Kästner war durch und durch ein Pazifist.
„Das entscheidende Erlebnis war natürlich meine Beschäftigung als Kriegsteilnehmer. Wenn man 17-jährig eingezogen wird, und die halbe Klasse ist schon tot, weil bekanntlich immer zwei Jahrgänge ungefähr in einer Klasse sich überlappen, ist man noch weniger Militarist als je vorher. Und eine dieser Animositäten, eine dieser Gekränktheiten eines jungen Menschen, eine der wichtigsten, war die Wut aufs Militär, auf die Rüstung, auf die Schwerindustrie.“
Kritisch nahm er schon früh seine Umwelt wahr und er war einer der prominenten Künstler, der sich schon früh, offen gegen den Nationalsozialismus ausgesprochen hat. Seine Bücher wurden verbrannt. Doch blieb er immer in Deutschland.
„Ich bin ein Deutscher aus Dresden in Sachsen.
Mich lässt die Heimat nicht fort.
Ich bin wie ein Baum, der – in Deutschland gewachsen –
wenn’s sein muss, in Deutschland verdorrt.“
In der Geschichte “Interview mit dem Weihnachtsmann“ zeigt sich dieser andere Erich Kästner: zynisch, pessimistisch, politisch, kämpferisch und immer mit seiner besonderen Prise Moral. Er nimmt die Zeit um den Nationalsozialismus auf seine Weise unter die Lupe: zeitkritisch, mit Tiefgang und Humor.